Kuscheltiere ohne Schadstoffe und Mängel
Ein Plüschtier begleitet das Kind auf seinem Weg des älter werden und wird so oftmals zu einem langjährigen Begleiter. Egal ob als Hilfe beim Einschlafen oder als ganz spezieller Freund, der mit dem Kind spielt. Ständig verbringen sie Zeit in den Händen der Kleinsten. Sie werden im Arm gehalten und gedrückt, während der Autofahrt festgehalten oder erhalten zum Abschied im Kindergarten ein Küsschen. Genau darum ist es umso wichtiger, dass die Plüschtiere sicher sind. Andernfalls können sie schnell zu einer Gefahr für das Kind werden.
Wissenswertes
- Das CE-Kennzeichen muss vergeben werden, da in Deutschland eine CE-Kennzeichnungspflicht vorherrscht. Das Zeichen wird direkt vom Hersteller angebracht und nicht überprüft.
- Das GS-Kennzeichen steht für eine hohe Qualität und Sicherheit, die beide den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die Kennzeichnung ist freiwillig und wird überprüft.
- Unabhängige Prüfinstitute wie der TÜV vergeben ihre eigenen Prüfzeichen. Produkte, die damit ausgezeichnet sind, übertreffen in der Regel die gesetzlich geltenden Vorschriften und sind besonders sicher.
- DIN EN 71 ist die DIN-Norm für Spielzeugsicherheit.
- Beim Kauf sollte auch auf die Verarbeitung geachtet werden. Die Siegel stehen zwar für Sicherheit, dennoch sind Produktionsfehler möglich. Eine eingehende Prüfung des Plüschtieres ist deshalb wichtig, bevor es in die Hände der Kinder weitergegeben wird.
Warum ist die Sicherheit beim Plüschtierkauf so wichtig?
Plüschtiere begleiten bereits die ganz kleinen Kinder durch ihren Alltag. Sie sind im Kinderwagen dabei oder werden mit ins Bett genommen. Beim Zahnen wird oftmals auch auf dem besten Plüschtier-Freund herumgekaut. Der direkte Hautkontakt kann dann gefährlich sein, wenn das Plüschtier über eine hohe Schadstoffbelastung verfügt oder falsch verarbeitet wurde.
Die entsprechenden Sicherheitszeichen und Prüfsiegel zertifizieren, dass das Plüschtier getestet wurde und den gesetzlichen Normen entspricht. So kann es unbedenklich in die Hände von Kindern gegeben werden. Allerdings ist dabei wichtig zu wissen, dass die verschiedenen Zeichen auf dem Plüschtier weder gleichbedeutend sind, noch allesamt eine hohe Qualität zertifizieren.
Die wichtigsten Sicherheitszeichen und was sie bedeuten
Bei Kinderspielzeug und insbesondere bei Plüschtieren sollte auf die wichtigsten Prüfsiegel geachtet werden, die für Sicherheit und Qualität des Produktes stehen.
CE-Zeichen
In Deutschland sind sämtliche Produkte CE-kennzeichnungspflichtig. Es stellt damit kein wahres Gütesiegel dar, sondern besagt lediglich, dass der Hersteller die Verantwortung dafür übernimmt, dass sein Produkt den europäischen Mindestanforderungen entspricht und konform mit der deutschen Rechtslage ist. Direkt vom Hersteller angebracht wird die Einhaltung nicht überprüft.
GS-Zeichen
Das GS-Zeichen steht für geprüfte Sicherheit und ist freiwillig. Verliehen wird es von unabhängigen Prüfstellen, die das Plüschtier hinsichtlich Herstellung und Produktsicherheit prüfen. Verfügt das Plüschtier über das GS-Siegel bedeutet es also, dass es entsprechend getestet und als sicher gewertet wurde. Dabei hält es die gesetzlich festgelegten Normen ein. Damit stellt es ein Gütesiegel dar, dass sowohl eine hohe Qualität als auch die notwendige Sicherheit besitzt, um in Kinderhände gegeben zu werden.
TÜV, LGA und andere
Neben dem GS-Siegel ist es dem Hersteller möglich, ein Siegel des TÜVs oder anderer unabhängiger Prüfinstitute einzuholen. Es ist freiwillig und wird es einmal erteilt bedeutet es, dass das Produkt die allgemeinen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen übertrifft. Die Prüfung muss regelmäßig erfolgen. So ist sichergestellt, dass das Produkt seine Kriterien auch weiterhin erfüllt.
Gesetzliche Normen: Was bedeutet das?
Eine gesetzliche Norm ist eine Anforderung, die an unterschiedliche Bereiche gestellt wird. Die hier definierten Vorschriften müssen von den Herstellern eingehalten werden und werden regelmäßigen Prüfungen unterzogen. Nur Hersteller, die ihre Produkte im Vorfeld zertifizieren lassen, dürfen das Produkt mit der jeweiligen Norm kennzeichnen. Für Plüschtiere sind vor allem die DIN und die EN107 von Bedeutung.
DIN 53160
Das ‚Deutsche Institut für Normung‘ veröffentlicht die sogenannten DIN-Normen, die auf unterschiedliche Bereiche abzielen. In Deutschland stellt es die wichtigste Organisation für Normung dar. Für Plüschtiere sind hinsichtlich der Norm DIN 53160 sowohl der erste Teil der Norm als auch der Zweite wichtig. Diese umfassen die Prüfung mit Speichel- und Schweißsimulanz. Beide sind ausgesprochen wichtig, da Babys und Kleinkinder auch einmal Dinge in den Mund nehmen. Die Aufnahme von Schadstoffen über die Schleimhäute ist generell besonders bedenklich.
EN71
Die EN steht für die Europäische Norm und ist mit der DIN gleichgestellt. Die EN71 gilt als grundlegende Norm für Spielzeugsicherheit und gilt für alle Spielzeuge des europäischen Marktes. Die Norm EN71 legt zum Beispiel hierbei die Grenzwerte der Schadstoffe fest, die in dem Kinderspielzeug oder Plüschtier enthalten sein dürfen. Darunter fallen beispielsweise Blei, Chrom, Quecksilber oder auch Arsen und Kadmium. DIN EN 71-3 zum Beispiel prüft, ob die Teile auch dem Spielen standhalten, ohne abzufallen.
- DIN EN 71 für SICHERHEIT von SPIELZEUG
- DIN EN 71-1: Mechanische und physikalische Eigenschaften
- DIN EN 71-2: Entflammbarkeit
- DIN EN 71-3: Migration bestimmter Elemente
Was sollte beim Kauf beachtet werden?
Beim Kauf eines neuen Plüschtieres sollte auf unterschiedliche Kriterien geachtet werden. Im Zweifelsfall lohnt es sich, die fehlenden Informationen beim Hersteller einzuholen oder auf ein vergleichbares Plüschtier zu setzen.
Sicherheitszeichen
Das Plüschtier sollte auf seine Sicherheit hin geprüft sein. Das bedeutet, es sollte das Zeichen für geprüfte Sicherheit (GS) sowie das CE Zeichen tragen. Spielzeug wie auch Kuscheltiere sind CE-kennzeichnungspflichtig, was bedeutet, sie sollten unterschiedlichen Tests hinsichtlich Brennbarkeit und Zuggewicht durchlaufen. Allerdings werden diese Tests nicht gesetzlich überprüft. Beim GS Zeichen hingegen werden sie zusätzlich unter anderem auf ihre Schadstoffbelastung hin geprüft. Auch die DIN und die EN Zertifizierung liefern Aufschluss über die Einhaltung dieser Auflagen.
Material
Bei Kinderspielzeug und insbesondere bei Plüschtieren sollte auf natürliche Materialien gesetzt werden. Ein solches Beispiel wäre Biobaumwolle. Allerdings ist nicht nur das Material selbst ausschlaggebend, sondern auch die Farben, die zur Einfärbung des Materials verwendet wurden. Wird hierbei auf Naturfarben gesetzt, kann davon ausgegangen werden, dass die Schadstoffbelastung vergleichsweise gering ist.
Verarbeitung
Auch die Verarbeitung des Materials ist entscheidende. Einerseits müssen Plüschtiere strapazierfähig sein, andererseits sollten sie keine Produktionsfehler aufweisen. Nähte wie auch Kleinteile sollten also sauber angebracht und vernäht sein – beispielsweise applizierte Knöpfe. Auch sollten keine losen Fäden am Plüschtier herabhängen. Abstehende Teile wie die Ohren des Plüsch-Teddys oder dessen Arme und Beine sollten außerdem nicht nachgeben, auch nicht unter stärkerem Zug.
FAQ
Sollte nicht jedes Kuscheltier frei von Schadstoffen sein?
Theoretisch ja. Allerdings hängt es davon ab, aus welchen Materialien und unter welchen Gegebenheiten das Plüschtier hergestellt ist. Wissenschaftliche Einrichtungen fordern zwar, dass sämtliche Spielzeuge frei von solchen sind, gewährleistet ist es hingegen nicht.
Was, wenn das Plüschtier kein Sicherheitszeichen hat?
Dann sollte besser auf ein anderes Plüschtier gesetzt werden. Die meisten Hersteller im Inland sowie im EU-Ausland zertifizieren ihre Plüschtiere entsprechend den geltenden Normen. Allerdings sind das nicht alle. Ein Plüschtier erhält das Zeichen für geprüfte Sicherheit beispielsweise nur dann, wenn seine PAK Belastung den maximal zulässigen Wert nicht überschreitet.
Bedeutet das GS Zeichen, dass das Plüschtier schadstofffrei ist?
Nein. Das GS Zeichen kontrolliert, dass der maximal zulässige Wert der Schadstoffbelastung nicht überschritten wird. Aktuell liegt er für PAK bei 0,2 Milligramm auf ein Kilogramm. Solange die Belastung geringer ist, erhält das Plüschtier das Siegel.
Fazit: Sicherheit beim Plüschtierkauf
Wird ein neues Plüschtier gekauft, dann ist es wichtig, darauf zu achten, dass es sicher ist. Unter diese Sicherheit fallen unterschiedliche Aspekte wie die Schadstofffreiheit, die durch verschiedene Prüfsiegel gewährleistet wird. Auch die verschiedenen Normen definieren unmissverständlich, aus welchen Materialien und Inhaltsstoffen ein Plüschtier bestehen darf.
Dennoch ist es wichtig, sich das Plüschtier ganz genau anzusehen, bevor es gekauft wird. Zwar stehen die Siegel und Normen für Sicherheit, doch können Produktionsfehler dazu beitragen, dass ein sicheres Spielzeug unsicher ist. Deshalb sollte auch die Beschaffenheit der Plüschtiere beim Kauf sowie zu Hause in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Nur so kann die Sicherheit für das Kind gewährleistet werden.